Diese mehrtägige Rundreise führt uns mit dem Mietwagen von Udon Thani in die Provinz Bueng Kan und über die Mekong-Grenzstadt Nong Khai sowie Kumpalawi zurück nach Udon Thani. Die Fahrt geht zum Tempelberg Wat Pho Tok, zu den Drei-Wale-Felsen, nach Nong Khai in einen bizarren Tempel und ins chinesische Kulturzentrum nach Udon Thani.
Wir kommen mit dem Flugzeug aus Bangkok in Udon Thani an und übernehmen am Flughafen den Mietwagen. Direkt fahren wir los – rund drei Stunden geht es über kleine Straßen, die weitestgehend geteert sind, über ländliche Gegenden durch vergessene Dörfer zum Tempelberg Wat Phu Tok, was übersetzt „einsamer Berg“ bedeutet. Schon von weit her ist der Felskomplex zu sehen, der aus zwei Bergen besteht und rund 350 Meter aus der Landschaft emporragt.
Es ist Nachmittag und wir stellen unser Auto am Tempelberg ab – neben vielen Privatautos sind auch einige Reisebusse mit Pilgern da. Es scheint, dass es voll wird auf dem Berg (doch der Schein trügt: die wenigsten Pilger schaffen es auf die oberen Ebenen des Berges). Diese Uhrzeit ist perfekt für den Aufstieg, die Hitze ist vorbei und die Sonne geht bald unter – perfekt auch für gute Fotos. Das abschließbare Gittertor zum Tempelberg besagt, dass es um 17 Uhr geschlossen wird, doch wir hören, dass es länger auf ist – man muss sich keine Sorgen machen, nicht mehr herauszukommen.
In sieben Ebenen ist der Berg gegliedert, die die sieben Stufen zur buddhistischen Erleuchtung symbolisieren. Der mühsame Aufstieg erfolgt über Holzrampen und Leitern, spannend sind die an den Felsen angebauten hölzernen Pfade auf der fünften und sechsten Ebene – hier sollte man schwindelfrei sein. Immer wieder gibt es Aussichtspunkte und Tempel, Häuschen und Figuren. Wer noch Kraft hat, erobert die Ebene 7 mit einem Ausblick über die ganze Ebene bis fast zum Mekong.
Der Tempel wurde 1968 vom Mönch Phra Ajarn Juan Kulchetto gegründet, der die hölzernen Treppen und Gehwege rund um den Berg begonnen hat, zu bauen. Er kam 1980 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
Wir steigen wieder hinab und fahren in den kleinen Ort unterhalb des Berges und beziehen unsere Bungalows im „Buaboon Resort Hotel Cabins“ mit Blick ins Reisefeld. In einem kleinen Restaurant an der Straße wird für uns noch gekocht – es gibt einfache Speisen wie gebratenen Reis und gedünstetes Gemüse.
Nach dem Frühstück fahren wir rund eine Stunde in Richtung Norden nach Phou Sing, den Ausgangspunkt für unseren nächsten Stopp: Der „Drei-Wale-Felsen“. Der „Hin Sam Wan“ ist eine rund 75 Millionen Jahre alte Felsformation, die wie eine Walfamilie aussieht.
Vom Parkplatz werden wir mit einem Geländewagen zunächst zu einem spektakulären großen liegenden Buddha gebracht. Von dort geht eine rund einstündige Wanderung dann zu einem Aussichtsspunkt. (Die Straße dorthin wird derzeit renoviert, wenn wieder geöffnet, erspart man sich die lange Wanderung durch den Dschungel.)
Über einen kurzen Fußweg vom Aussichtspunkt gelangt man dann zu den „Walen“. Nur zwei der Felsen (der „Mutterwal“ und der „Vaterwal“) sind zu Fuß erreichbar; der „Babywal“ kann nicht begangen werden. Ein unglaublicher Ausblick über die Ebene und hinüber zu den anderen Walen! Die Wale sind nicht gesichert, man muss aufpassen, nicht abzurutschen und in die Tiefe zu fallen!
Unsere Fahrt führt uns weiter fast bis an den Mekong, in die Provinzhauptstadt Bueng Kann, die wir allerdings links liegen lassen, da sie nicht viel bietet. Die Autobahn führt jetzt parallel am Mekong entlang bis kurz vor Nong Khai. Dort biegen wir links ab und erreichen den Sala Kaeo Ku („Wat Khaek“). Dieser Skulpturenpark wurde 1978 von dem Schamanen Bunleua Sulilat gegründet, der seit seinem Tod 1996 auch dort aufgebahrt wird (im oberen Stockwerk des mehrstöckigen Gebäudes auf der rechten Seite). Die bizarren Figuren aus Stahlbeton stellen Götter und andere himmlische Wesen sowie Szenen aus der Mythologie dar. Auf der gegenüberliegenden Seite des Mekongs in Laos gibt es übrigens den Schwester-Park „Buddha Park“ oder „Wat Xieng Khuan“ von 1958. Der Erbauer musste später aus seinem Land fliehen und errichtete kurzerhand einen ähnlichen Park in Thailand.
Gegen Abend erreichen wir Nong Khai, berühmt für die Freundschaftsbrücke nach Laos. Hier fährt nicht nur eine Eisenbahn ins Nachbarland, sondern auch der gesamte Güterkraftverkehr wird hier abgewickelt. Die Kleinstadt schmiegt sich an den Mekong und bietet kleine Restaurants mit Flussblick sowie einen großen Markt mit lokalen Handarbeiten und Waren, die Gastarbeiter mit nach Laos zurücknehmen.
Gemächlich fahren wir heute weiter im Isaan (das heißt übrigens in Sanskrit einfach nur "Nordosten", und so nennen die Thais diesen Landstrich) gen Süden in den kleinen Ort Kumphawapi. Dort schauen wir uns die Affen im Stadtpark an, die dort ihr Unwesen treiben und genießen die Kleinstadt am Abend mit Märkten und lokalen Restaurants. Wir gehen früh ins Bett im Hotel „Mee Place“, da wir zeitig aufstehen müssen.
Gegen 5 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Roten Lotusmeer („Nong Han Kumphawapi“ oder „Talay Bua Daeng“). Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein Meer, sondern um einen See, und außerdem sind es keinen roten Lotusse, sondern rosafarbene tropische Seerosen. Vorbei an hölzernen Angelanlagen und über Brücken erreichen wir die Bootsstelle in Baan Diam gegen halb sechs und chartern eines der vielen kleinen, überdachten Ausflugsboote. Natürlich sind wir nicht alleine, viele Schiffchen suchen ihren Weg über den See und nach dem besten Blick auf die Teppiche voller blühender Rosen, die nur am Morgen ihre Blüten öffnen.
Nach der rund zweistündigen Bootsfahrt machen wir uns auf den Weg zurück nach Udon Thani, rund 45 Kilometer entfernt. Vor unserem Abflug haben wir noch Zeit und besuchen das Thailändisch-Chinesisches Kulturzentrum. Die gepflegte Anlage bietet einen wunderschönen chinesischen Garten, ein Teegeschäft und Museum, das die Geschichte der chinesischen Gemeinde in Udon Thani erzählt sowie Geschichten über den Philosophen Konfuzius preisgibt. Nur wenige Minuten sind es zum Flughafen, wo wir das Auto zurückgeben und auf unseren Rückflug warten.