Auf unserer Reiseseite berichten wir von unseren Ausflügen und Reisen
zu Fuß sowie mit Fahrrad, Auto, Bahn und Kreuzfahrtschiff.

Albula- und Berninalinie im Winter - 13. bis 14.02.2023

Wir haben einige Newsletter rund um das Thema „Reisen“ abonniert. Dazu zählt seit Mai 2017 auch der von travel-dealz.de. Hier hat Peer Linder, einer der Autoren der Website, erstmals im Juni 2022 die Möglichkeit eines Tages-/Zweitagesausflugs mit der Bahn von München über die Bernina-Express-Strecke nach Tirano in Norditalien beschrieben - den interessanten Streckenteil durch Graubünden auf der Albula- und Bernina-Linie geht's mit der Rhätische Bahn. Spontan habe ich diesen interessanten Tipp am 28. und 29. Juni 2022 umgesetzt. Da ich die Strecke auch einmal im Winter sehen wollte, habe ich dies mit einem Freund am 13. und 14. Februar 2023 getan ...

13. Februar 2023

Hallo aus Tirano!

Nach meinem Sommerausflug im Juni auf der "Bernina Express"-Strecke, machen Jagdave aus Singapur (Herzlichen Dank für einige der Fotos in diesem Reisebericht!), und ich die Strecke heute und morgen mit teils winterlicher Umgebung.

Um 06:55 Uhr ging es in München los und mit bzw. trotz vier Umstiegen in der Schweiz (St. Margrethen, Chur, Samedan sowie Pontresina) waren wir pünktlich um 15:00 Uhr im italienischen Tirano.

In und lange nach München ging's zunächst durch dichten Nebel, der sich in Bergnähe dann langsam lichtete. Ab dann gab's Sonnenschein und auf den hoch gelegenen Abschnitten auch Schnee. Der wurde dann parallel zur Bahnstrecke auf, Wanderwegen, Langlaufloipen und Rodelbahnen ausgenutzt.

In Tirano angekommen, haben wir unser Zimmer in einem Bed & Breakfast bezogen, sind noch etwas durch den Ort gegangen, haben in einer Bar die Zeit bis zur Öffnung des Restaurants überbrückt und dort dann ab 19:00 Uhr die hiesigen Spezialitäten probiert - wie Käse in Bierteig und Buchweizennudeln mit Kartoffeln und Wirsing in Käsesoße.

Gute Nacht!


14. Februar 2023

Hallo auf dem Weg zwischen Poschiavo und Pontresina!

Nach dem Frühstück habe ich spontan einen Zug um 09:41 Uhr genommen, der einen offenen Wagen hat und war um 10:28 Uhr in Poschiavo. Bei einer Ortsbesichtigung sah ich eine Holzbrücke im Hang hinter der Kirche. Den gut verstecken Zugang hinter einem Haus fand ich dann auch und bin hochgestiegen - dem Bewuchs nach seit längerem wohl der erste. Auf dem Rückweg bin ich dann in den Coop am Bahnhof und habe mir eine Olivenstange und eine Rivella zum Mittagessen geholt. Am Bahnhof war dann noch genug Zeit zum Verzehr, bevor mein Zug um 12:28 Uhr kam und abfuhr, in dem ich nun sitze - wieder in einem offenen Wagen. Bis hoch zum Ospizio Bernina, dem höchsten und wohl karksten Punkt der Strecke, kühlt es von Kurve zu Kurve merklich ab. Wenn man möchte, und entsprechend plant, kann man an jedem Halt aussteigen, um Wanderungen zu unternehmen - beispielsweise auch zwischen den Stationen. In Bernina Lagalb und Bernina Diavolezza gibt es zwei Bergbahnen, mit denen man sich auch noch auf die Berspitzen gondeln lassen kann. Der Lachs war übrigens einer der Wochenknüller ... fragt lieber nicht, was der reguläre Preis war. ;-)

In Samedan bin ich dann gegen 14 Uhr angekommen und in einen Zug nach Chur gestiegen. Interessant sind bei diesem Typ zwei Dinge: In der zweiten Klasse gibt es einen Aussichtswagen in dem man parallel zu den großen Fenstern "sitzsteht". Und den WC-Türgriff berührt man nur leicht - geht auch mit Ellenbogen oder Tuch - und die Tür schwebt auf. Lässt man los, stoppt sie sofort. Die "normalen" Züge auf der Strecke haben gegenüber den Bernina-Express-Zügen mit den Panoramawägen eigentlich nur Vorteile: Sie sind leerer, es gibt teils offene Wagons, man kann in der Regel die Fenster öffnen und man spart sich die erzwungen Reservierungsgebühren. Zudem ist man so noch frei in der Wahl, wann man welchen Zug nimmt. 
Kurz nach 16 Uhr war ich in Chur und bin zunächst zu Coop und Migros gegangen, um zu schauen, was es als Zugproviant für den Abend gibt. Dann bin ich mit einem Kaffee-zum-Gehen durch die Altstadt. Auch Dort gibt es Kühe - naja - und die Eisenbahn fährt teils zwischen den Autos. Gegen 18:30 Uhr habe ich bei Migros dann Chäswähe und Kirschenwähe für die Rückfahrt sowie einen Butterzopf für München geholt. Im Denner nebenan gab's dann auch noch einen frischen Zopf - bei Migros schon aus - und einen Yoghurt für die Strecke - eine Stunde - zwischen Chur und St. Margrethen. Nach 38 Minuten Aufenthalt steige ich dort um 20:51 Uhr in den letzten Zug und bin um 23:04 Uhr zurück in München. Schon jetzt: Gute Nacht!

Die Teilstrecke von Thusis bis nach Tirano bietet die Rhätische Bahn als 6-Tageswanderung an: "Via Albula/Bernina Wandern entlang dem UNESCO Welterbe"