Rund 17.000 Inseln zählt Indonesien - es ist nahezu unmöglich, alle zu bereisen. Wir haben uns zwei Regionen herausgesucht: Sulawesi und Flores. Und auch hier mussten wir uns beschränken - alles zu erforschen wäre zeitlich sehr aufwendig. Die Highlights nun im Folgenden!
Die internationale Anreise nach Makassar auf Sulawesi erfolgt über Singapur, oder per Zwischenstopp über Jakarta.
Nach der Ankunft am Flughafen Makassar fahren wir direkt zum Busbahnhof: Unser Ziel, Tanah Toraja, liegt fernab in den Bergen. Es gibt zwar einen Flughafen, der mehrmals wöchentlich angeflogen wird, aber wir bevorzugen den Nachtbus. Und der ist es wert: Wir buchen für ca. 15 Euro einen Luxusbus mit privaten Kabinen, der uns in rund acht Stunden ans Ziel bringt. In der Kabine liegt man gemütlich auf Betten, es gibt Decken und Kissen, einen großen Bildschirm und einen Vorhang - gute Nacht!
Die Toraja (übersetzt soviel wie "Leute aus dem Bergland") sind ein christlich geprägtes Volk auf dem Hochland Tanah Toraja, ca. 300 Kilometer von Makkasar entfernt. Markant ist die Architektur: Die Wohnhäuser aus Holz stehen auf Pfählen, ihnen gegenüber sind kleinere, ähnliche Gebäude, die als Reisspeicher dienen. Das geschwungene Dach ist dabei besonders auffällig.
Geprägt ist das Leben hier vom Reisanbau - und dem überlieferten Glauben an Geister, Dämonen und Mythen. Daher rührt auch der berühmte Totenkult. Die Toten bleiben dabei zunächst im Haus der Familie, werden einbalsamiert und werden erst, mitunter Jahre später, bestattet. Die groß zelebrierten Beerdigungen sind dann eher den oberen Klassen vorbehalten - die Feierlichkeiten ziehen sich über mehrere Wochen hin. Dabei werden hunderte Büffel, Schweine und Hühner geschlachtet. Nicht nur die Familie ist anwesend, sondern auch ganze Dörfer - hunderte Menschen sind dabei und genießen Essen, Trinken und das Beisammensein.
Für uns geht es zurück nach Makassar und wir besuchen noch das "Fort Rotterdam", eine niederländische Festung aus dem 17. Jahrhundert, die heute mehrere Museen und Regierungsbüros beherbergt. Unser nächstes Ziel ist Palu - die Stadt ist rund eine Flugstunde entfernt und liegt an der Nordspitze Sulawesis. Für uns der Ausgangspunkt für eine Tour ins Besoa-Tal im Lore Lindu Nationalpark. Hier besuchen wir die Megalithen - primitive Statuen und verzierte steinerne Fässer, mehrere tausend Jahre alt. Ursprung und Grund, wozu sie dienten, sind bis heute ungeklärt.
Zurück in Palu geht es mit dem Flugzeug via Jakarta nach Labuan Bajo - eine Hafenstadt am westlichen Ende der Insel Flores. Der Flughafen heißt "Komodo-Airport" und der Name sagt damit alles: Hier ist unser Ausgangspunkt in den Komodo-Nationalpark. Die beschauliche Stadt bietet neben gemütlichen Herbergen, kleinen Boutiquehotels und schönen Restaurants mit Meerblick vor allem Reisebüros: Hier bucht man seine Fahrt zu den weltberühmten Waranen. Wir entscheiden uns für einen Zweitagestrip mit Übernachtung auf einer Holzbarke.
Wir starten am Morgen mit dem Boot in den maritimen Nationalpark, der neben Komodo, Rinca und Padar auch noch viele weitere, unbewohnte und geschützte Inseln umfasst. Gemächlich geht es zunächst nach Padar, wo wir zum Aussichtspunkt wandern und uns anschließend im kristallklaren Wasser erfrischen - Babyhaie schwimmen um uns herum, auf der Suche nach Futter im seichten Wasser. Zum Sonnenuntergang ankern wir vor Kalong Island - hier kreisen jeden Abend tausende von Fledermäusen erst über die Bäume, bevor sie in riesigen Scharen über uns hinwegziehen und am Horizont verschwinden.
Am nächsten Morgen genießen wir den Sonnenaufgang vom höchsten Punkt auf Laba - unglaubliche Farben und zahllose Inselchen erscheinen vor uns. Der nächste Stop ist Pink Beach - seine eigenartige Farbe erhält er von winzigen roten Organismen, die in den Korallenriffen leben und an den Strand gespült werden. Der perfekte Ort für ein Bad, bevor es endlich zu den Waranen geht: Hier treffen wir auf die bis zu drei Meter langen Drachen, die faul am Strand liegen und es sich gefallen lassen, fotografiert zu werden. Trotz der vielen Touristen und Souvenirmärkte sind es imposante Tiere, die uns an Drachen erinnern.
Gegen Abend legt das Boot wieder in Labuan Bajo an. Für uns geht es am nächsten Morgen weiter nach Bali - wir beschränken und für die letzten Tage auf Denpasar. Trotz des Massentourismus und des ewigen Verkehrsstaus lädt der wunderschöne Strand zum Spazierengehen ein und der Abend auf einen Drink zum Sonnenuntergang.
Der Strand Kuta und das Gewirr von Gassen und Sträßchen lädt trotz aller Touristenmärkte, Massagesalons und Kneipen zum erkunden ein: Kleine Tempel zwischen den Häusern, nette Cafés und der endlose Sandstrand geben uns nochmal das Gefühl von Sonne, Strand und Erholung.
Beste Reisezeit für Sulawesi ist April bis Oktober. Der meiste Regen fällt im Dezember und Januar. Für Westflores (Komodo) ist es das ganze Jahr. möglich, Bootstouren zu machen. Ein Visum bekommt man bei Ankunft am Flughafen (ca. 35 USD). Fast überall wird Englisch gesprochen. Hotels lassen sich über Online-Buchungsplattformen buchen, Taxis (und Essen) bestellt man mit Grab. Reiseführer lassen sich über Tripadvisor finden, Bootstouren können kurzfristig vor Ort gebucht werden.
Stand: November 2023