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Laos: Thakhek-Loop mit dem Motorroller im Juni und Juli 2025

Der Thakhek-Loop in Laos ist ein Motorrad-Rundkurs durch Berge, Höhlen und Dschungel. Von Thakhek aus führte mich die Route durch den Nakai-Nam Theun Nationalpark und zu spektakulären Naturwundern wie der Konglor-Höhle. Unterwegs begegnete ich überfluteten Wäldern, Wasserfällen und abgelegenen Dörfern – oft fernab touristischer Massen. Regen, Tropfsteinhöhlen und einsame Landschaften machten die Tour zu einem echten Abenteuer. Nach vier intensiven Tagen und 426 Kilometern endete die Reise dort, wo sie begonnen hatte – in Thakhek.

 28. Juni: Anreise von Bangkok

Früh am Morgen hob mein Flieger von Bangkok ab und brachte mich in den äußersten Nordosten Thailands, nach Nakhon Phanom. Von der Busstation der Stadt aus ging es mit dem internationalen Bus über die Dritte Freundschaftsbrücke direkt ins benachbarte Laos, in die Stadt Thakhek. Auch sie liegt – wie so viele Orte in der Region – am Mekong, mit Blick zurück nach Thailand. Thakhek ist der Ausgangspunkt für den berühmten Thakhek-Loop, den ich in den kommenden vier Tagen mit dem Motorrad erkunden werde. Heute stand erst einmal Orientierung auf dem Programm: Motorradverleih, Geld abheben, SIM-Karte besorgen und die Route planen.


 29. Juni: Thakhek-Loop Tag 1 - Von Thakhek bis zur Konglor-Höhle

Am Morgen habe ich mir für vier Tage eine Honda Scoopy gemietet. Dann ging es los – rund 100 Kilometer Richtung Norden, auf einem frisch ausgebauten Highway bis nach Vieng Kham. Nach knapp zwei Stunden und einer gemütlichen Mittagsrast fuhr ich weiter in die Berge bis zum „The Rock Viewpoint“. Bei einem Kaffee genoss ich dort den weiten Blick auf das eindrucksvolle Gebirgspanorama.

Eine weitere Fahrstunde später erreichte ich das „Spring River Resort“ nahe der Konglor-Höhle – ein kleines Paradies mitten im Urwald. Das Resort liegt idyllisch an einem Fluss, die liebevoll gestalteten Bungalows verteilen sich zwischen tropischem Grün – perfekt für eine ruhige Nacht nach einem ersten abenteuerlichen Tag.


 30. Juni: Thakhek-Loop Tag 2 - Von der Konglor-Höhle nach Thalang

Nach einem üppigen Frühstück mit hausgemachter Marmelade und Nutella ging es vom Dschungel-Resort rund zwei Kilometer weiter zur berühmten Konglor-Höhle. Die Höhle erstreckt sich über 7,5 Kilometer und lässt sich per Boot durchqueren. Gemeinsam mit zwei anderen Reisenden teilte ich mir ein Boot – und so schaukelten wir durch die dunkle, fast mystische Welt der Höhle.

Unterwegs hielten wir zweimal an, stiegen aus und erkundeten beeindruckende Formationen aus Stalaktiten und Stalagmiten. Die größte Kammer war sagenhafte 90 Meter breit und 100 Meter hoch. Auf der anderen Seite angekommen, erreichten wir ein abgelegenes Dorf – ehe es auf gleichem Weg wieder zurückging. Insgesamt dauerte die faszinierende Fahrt etwa drei Stunden.

Danach ging es zurück auf die Hauptstraße, dann weiter Richtung Osten und schließlich südlich – immer im Uhrzeigersinn. Ich durchquerte den Nakai-Nam Theun Nationalpark. Die überfluteten Wälder von Nam Theun, die durch das größte Wasserkraftprojekt des Landes entstanden sind, erzeugen eine geheimnisvolle, fast surreale Atmosphäre. Gegen Abend erreichte ich Thalang und bezog ein Gästehaus am Fluss.


1. Juli: Thakhek-Loop Tag 3 - Von Thalang nach Nakai

Der vorletzte Tag begann mit einem Dauerregen, der erst am frühen Nachmittag nachließ. Also hieß es: Regenjacke an, Tasche gut verpackt – und los. Die Etappe war heute recht kurz, nur etwa eine Stunde bis ins Dorf Nakai.

Die ersten beiden Unterkünfte, die ich mir ansah, überzeugten nicht – deshalb entschied ich mich für ein schlichtes, lokales Gästehaus: ein sauberes Zimmer mit eigenem Bad und sogar Klimaanlage – für gerade einmal 6 Euro die Nacht.

Am Nachmittag machte ich mich auf zum Song-Sa-Wasserfall. Zunächst ging es rund zehn Kilometer über kurvige Serpentinen bergab, dann noch einmal drei Kilometer auf einer unbefestigten Straße bis zu einem bewachten Parkplatz. Der kostete 50 Cent, der Eintritt zum Wasserfall selbst war kostenlos – und ich war ganz allein dort. Ein ruhiger, fast magischer Ort.


2. Juli: Thakhek-Loop Tag 4 - Rückfahrt nach Thakhek

Auch dieser Tag begann mit Regen. Doch im Laufe des Vormittags klarte es auf und die Sonne kam zurück – perfekt, denn heute standen gleich drei Höhlen auf dem Plan: Tham Nang Ene, Xieng Liap und Tham Nong Pa Fa.

Die Tham Nang Ene Höhle ist eine der bekanntesten der Region und wird oft von Bussen und Touren angefahren. Etwa 100 Meter kann man hineingehen. Ein umgeleiteter Wasserfall sorgt für eine spektakuläre Kulisse – bei niedrigerem Wasserstand lässt sich dort bestimmt auch gut baden.

Die Xieng Liap Höhle war zwar überflutet, aber der Besitzer eines kleinen Ladens an der Straße bot mir an, mich mit seinem Boot hineinzufahren. Wir waren die einzigen weit und breit – und es war ein aufregendes Erlebnis. Drinnen war es so still, dass man das Tropfen des Wassers deutlich hören konnte.

Zum Schluss besuchte ich die beeindruckende Tham Nong Pa Fa – auch „Buddha-Höhle“ genannt. Über einen etwa 700 Meter langen Steg gelangt man hinein. An einer Stelle war der Steg überschwemmt – ich zog die Schuhe aus und watete barfuß durch das Wasser. Drinnen wartete eine zauberhafte Welt aus kunstvoll beleuchteten Tropfsteinformationen. Ein krönender Abschluss.

Am späten Nachmittag erreichte ich wieder Thakhek – der Loop war geschafft: 426 Kilometer Abenteuer, Natur und laotische Gelassenheit.


3. Juli: Rückreise über Vientiane nach Bangkok

Am nächsten Tag ging es mit dem Bus in rund sieben Stunden weiter in die Hauptstadt Vientiane – und von dort zurück nach Bangkok.