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Malaysia und Brunei vom 19. bis zum 29.07.2024

Borneo ist nach Grönland und Neuguinea die drittgrößte Insel der Welt und doppelt so groß wie Deutschland. Drei Länder teilen sich Borneo: Indonesien, Malaysia und Brunei. Die beiden letzteren werde ich auf dieser Reise besuchen.

19. und 20. Juli 2024

Von Bangkok ging es am Freitagabend bis nach Kuala Lumpur, dort Übernachtung im Ibis Airport Hotel (ibis Styles Sepang KLIA), am nächsten Morgen weiter nach Miri, ganz im Norden der Insel Borneo – nach Grönland und Neuguinea die drittgrößte Insel der Welt und doppelt so groß wie Deutschland. Die Insel wird unter drei Ländern aufgeteilt: Indonesien, Malaysia und Brunei. Die beiden letzteren werde ich auf dieser Reise besuchen.

Vom Flughafen in Miri geht es dann mit einer Propellermaschine in rund 20 Minuten ins ungefähr 100 km entfernte Mulu, das sonst nur umständlich über Feldwege und Flüsse erreichbar wäre. Der Ort besteht nur aus ein paar verstreuten Häusern, dem Flughafen und einem 5-Sterne-Hotel. Größter Anziehungspunkt ist hier der Mulu National Park, der unter anderem die zweitgrößte Höhle der Welt beherbergt.

Ich entscheide mich für die Unterkunft im Nationalpark: moderne Bungalows mit Annehmlichkeiten wie Klimaanlage und Warmwasser.

Der Nationalpark hat die Abholung am Flughafen organisiert, für fünf Ringgit (rund ein Euro) wird man die 1,5 Kilometer direkt zum Eingang gefahren. Alles ist bestens organisiert – in der Ankunftslobby wird jeder Ankömmling individuell beraten, was er während seines Aufenthaltes wann anschauen kann. Ich entscheide mich für ein umfängliches Programm für die nächsten zwei Tage; wenn ich noch Lust auf mehr habe, kann ich auch individuelle Wanderungen und Spaziergänge alleine unternehmen.

An der Straße zum Nationalpark gibt es ein paar Homestays und kleinere Restaurants, dort nehme ich auch mein Abendessen ein, gebratene Nudeln.


21. Juli 2024

Das Frühstück wird im Restaurant des Nationalpark Headquarters serviert, man kann auswählen ob man ein westliches oder asiatisches Frühstück haben möchte. Da ich nichts richtig Deftiges zum Frühstück zu mir nehme, habe ich mich für das westliche Frühstück entschieden, Toastbrot, Butter, Marmelade, Rührei und Obst. Dazu gibt es Kaffee. Man sitzt direkt mit Blick auf den Fluss.

Anschließend ging mit dem Langboot los zur Höhlentour. Auf dem Weg wurde allerdings noch in einem Dorf gehalten, wo Einheimische Selbstgebasteltes verkauften. Dort habe ich auf Fotos verzichtet – was ich gesehen habe, war wieder außergewöhnlich noch selbst gemacht.

Dann ging es weiter zur ersten Höhle, der „Cave of the winds“. Hier gibt es spektakuläre Stalaktiten und Stalagmiten zu sehen; ihren Namen hat sie vom ständigen kühlen Luftstrom, der durch und aus der Höhle dringt. Da der Fußweg zur nächsten Höhle überwuchert ist, sind wir wenige Minuten mit dem Boot zur „Clearwater Cave“ gefahren. Durch sie fließt der kristallklare Clearwater River, der rund 180 Kilometer lang durch die Höhle hindurchfließt. Das gesamte Höhlensystem zählt mit einer Länge von etwa 220 Kilometern als eines der größten der Welt.  Der gut ausgebaute Fußweg führt ein paar Kilometer über Brücken und Treppen durch riesige Säle und Kammern.

Am Abend ging es dann noch mit einer organisierten Nachtwanderung rund zwei Stunden durch den Dschungel. Trotz der relativ großen Wandergruppe konnten wir mit den Taschenlampen viele exotische Tiere entdecken, darunter Stabschrecken, Riesenspinnen, Hammerkopfwürmer ...


22. Juli 2024

Nach dem Frühstück standen heute zwei Touren auf dem Programm. Am Morgen ging es los zum „Canopy Skywalk“. Eine kleine Wanderung von ca 30 Minuten ging quer durch den Dschungel, bis wir zum Aufstieg kamen. Nach rund 50 Stufen war der Einstieg erreicht. Dieser Baumwipfelpfad ist 420 Meter lang und schwebt rund 25 Meter über dem Waldboden. Die sieben Plattformen sind mit schwebenden Stegen miteinander verbunden. Es ist einer der längsten Baumkronenpfade der Welt. Man muss zwar schwindelfrei sein, aber durch die hohen Gitter zu beiden Seiten ist der Spaziergang völlig ungefährlich.

Am Nachmittag ging es dann wieder ein paar Kilometer durch den Nationalpark, bis zu zwei weiteren berühmten Höhlen. Zunächst durchliefen wir die Long-Höhle, die nach dem Namen des Finders benannt ist. Ein Grund 500 m langer Rundgang führt vorbei an riesigen Stalagmiten und Stalagmiten.

Anschließend ging es in die benachbarte Deer-Höhle, die zweitgrößte Höhle der Welt. Sie ist vier Kilometer lang, an der größten Stelle 169 Meter breit und 125 Meter hoch. Die Höhle ist auch Heimat von zwei bis drei Millionen Fledermäuse. Man kann sie nicht nur hören, sondern riecht sie auch: Auf dem Boden sammeln sich nämlich riesige Kotmengen ...


23. Juli 2024

Mit dem Morgenflug ging es in rund 20 Minuten ins 100 Kilometer entfernte Miri. Dort mit dem Taxi ins Pullman Hotel (Pullman Miri Waterfront), das direkt am Meer liegt. Leider ist der unzugänglich und die Strände nicht erschlossen. Miri hat rund 350.000 Einwohnern und ist die zweitgrößte Stadt im Bundesstaat Sarawak. Sie liegt direkt an der Grenze zu Brunei, wohin es morgen geht.

Miri selbst ist sehr chinesisch geprägt, das merkt man nicht nur an den vielen chinesischen Supermärkten und Restaurants, sondern auch daran, dass es überall Bier zu kaufen gibt. In den Supermärkten gibt es interessante Produkte, in einem gab es sogar eine Abteilung, die sich „IKEA“ nannte, dort authentische (oder gefälschte?) Produkte aus dem schwedischen Möbelhaus.


24. Juli 2024

Am Vormittag geht es mit dem Taxi in rund einer halben Stunde zum Grenzübergang Malaysia - Brunei. Brunei ist eingeschlossen und umgeben von Malaysia und dem Meer. Es ist ungefähr doppelt so groß wie das Saarland. Normalerweise fahren die Leute dort mit ihrem eigenen Auto hin, eine öffentliche Busverbindung gibt es seit mehreren Jahren nicht mehr. Ich versuche heute zu Fuß, einzureisen: Auf der malaiischen Seite muss ich mich wie ein Auto anstellen, dann gibt es einen Stempel und das war's. Anschließend laufe ich rund zehn Minuten durch das Niemandsland zwischen beiden Ländern,. Ich wundere mich über den vielen Müll dort, vor allem leere Bierdosen. Das verwundert, weil in Brunei der Verkauf von Alkohol verboten ist. Touristen ist es allerdings erlaubt, alle 48 Stunden bis zu zwölf Dosen Bier mitzubringen. Dann erreiche ich auch schon die Immigration von Brunei, auch hier muss ich mich wie ein PKW an einem Autoschalter anstellen. Es gibt einen Stempel, und das war's. Leider ist der nächste Ort mehrere Kilometer entfernt, Taxis gibt es hier nicht. Ich halte ein Auto an, ein älteres chinesisches Ehepaar nimmt mich gerne bis zum nächsten Ort mit. Auf der Fahrt haben wir viel Spaß, plaudern über alles, und sie wechseln mir sogar noch Geld, da nicht überall Kreditkarten oder Malaysische Ringgit angenommen werden.

Im Ort Kuala Belait finde ich schnell den Bus, für einen Brunei Dollar, umgerechnet rund 70 Cent, geht es rund eine Stunde nach Seria. Dort muss ich einen weiteren Bus bis in die Hauptstadt Bandar Seri Begawan nehmen, nochmals zwei Stunden Fahrt. Die Busse sind sehr alt und heruntergekommen, die Fahrkarten dafür sehr billig. Übernachtet habe ich im The Capital Residence Suite.

Das Land Brunei ist ein autoritär regiertes Land, der Sultan Hassanal Bolkiah ist Gesetz und Recht in einer Person, es gibt kein Gremium, das ihm etwas zu sagen hat. Das Land gehört zu einem der reichsten der Welt, vor allem Öl wird hier gefördert. Leider merkt man das an der Infrastruktur gar nicht, hier wird wenig investiert. Damit die Bevölkerung friedlich bleibt, müssen hier keine Steuern entrichtet werden. Der Palast des Sultans ist der wohl größte der Welt, mit angeblich 1.800 Zimmern. Von außen darf man zumindest das Einfahrtstor fotografieren. In diesem Land herrscht die Scharia, rein islamisches Recht: Dieben darf die Hand abgeschlagen werden, Homosexuelle dürfen gesteinigt werden (beides ist allerdings in den letzten Jahrzehnten nicht vollzogen worden).


25. Juli 2024

Am Morgen hat mich der hoteleigene Bus bis zur Sultan-Omar-Ali-Saifuddin-Moschee gefahren, die ich kurz besucht habe. Dann noch etwas über den großen Platz vor der Moschee gelaufen und bei der Hauptpost Briefmarken für meinen Vater gekauft, der ein großer Sammler ist.

Anschließend mit dem Bus die Rückreise bis zur Grenze angetreten, die Formalitäten auf beiden Seiten waren innerhalb von fünf Minuten erledigt, dann mit einem Ruftaxi zurück nach Miri, wo ich für zwei Nächte im Mercure Miri City Center gebucht habe.


26. Juli 2024

Heute stand ein Ausflug zu den Niah-Höhlen auf dem Programm, rund 90 Kilometer von Miri entfernt. Leider fand sich kein Veranstalter, der eine Gruppentour dorthin anbot. Deshalb zunächst mit dem Ruftaxi zur Busstation in Miri gefahren, die am Highway liegt. Dort konnte ich direkt in einen Bus in Richtung Kuching (Stadt an der Westküste Sawaraks) nehmen. Nach anderthalb Stunden hielt der Bus an der Abzweigung zum Ort nahe des Nationalparks. Von dort mit einem Taxi zum Nationalpark. Vom Headquarter muss man zunächst mit einem Boot einen Fluss überqueren anschließend rund drei Kilometer bis zu den berühmten Höhlen laufen. Der Weg verläuft über Holzstege durch den Dschungel. Heute war ein wirklich heißer Tag, rund 35 Grad und nahezu 80% Luftfeuchtigkeit, deshalb völlig verschwitzt.

Die „Great Cave“ ist 170 Meter breit, 3,5 Kilometer lang und 70 Meter hoch. In der Höhle nisten Höhlenschwalben (Salaganen), die Nester werden seit Jahrhunderten von Menschen gestohlen und als Suppe gegessen. In der Höhle gibt es kein Licht, deswegen war es gut, dass ich meine Stirnlampe dabeihabe. Außerdem sind fast keine Menschen dort, so dass man sich in den riesigen Hallen alleine zurechtfinden muss.

Nach rund drei Stunden Aufenthalt im Nationalpark ging es wieder zurück nach Miri.


27. Juli 2024

Beim Frühstück im Hotel gab es heute Kekskuchen oder „Kalter Hund“, wie er auch bei uns genannt wird. Das hat mich doch überrascht, habe aber erfahren, dass das eine lokale Spezialität ist: Es gibt ihn nicht nur mit Keks und Schokolade, sondern auch in vielen Farben und Variationen.

Bei der Post in der Poststraße konnte ich Postkarten und Briefmarken ergattern, im Einkaufszentrum noch allerlei interessante Dinge entdecken.

Am Nachmittag ging es dann in das außerhalb liegende Marriott Hotel (Miri Marriott Resort & Spa), wo ich das Wochenende bis zum Abflug verbringen werde. Ein Betonkomplex aus den 60er Jahren, einigermaßen in Schuss gehalten und teilweise renoviert. Leider war das Zimmer aber nicht wirklich sauber, so dass man mich als Entschädigung abends zum Seafood-Buffet einlud. Das war sehr lecker, besonders die lokalen Spezialitäten, die ich noch nicht probiert hatte.

Das Hotel liegt direkt am Meer, leider gibt es aber keinen See-Zugang, da der Strand mit großen Steinen aufgeschüttet ist, die die Brandung abhalten sollen.


28. Juli 2024

Nach den vielen aufregenden Tagen in Nationalparks und auf der Straße heute mal ein Tag ohne Programm, nur den Sonnenuntergang von der Hotelpromenade aus beobachten, wunderbare Farben – sehr imposant.

Am Abend dann noch ein Saté-Essen in der Stadt, hingefahren mit einem Grab Food Taxi mit Werbeaufsatz.


29. Juli 2024

Am letzten Tag konnte ich noch bis zum frühen Nachmittag das Hotel benutzen, anschließend ging es zum Flughafen. Mit Malaysia Airlines ging es via Kuala Lumpur zurück nach Bangkok.