Wir haben einige Newsletter rund um das Thema „Reisen“ abonniert. Dazu zählt seit Mai 2017 auch der von travel-dealz.de. Hier hat Peer Linder, einer der Autoren der Website, im Juli 2024 die Möglichkeit beschrieben, wie man mit dem Sparpreis Europa günstig mit der Bahn von München nach Ljubljana in Slowenien reisen kann. Diesen Tipp habe ich mit Jagdave, einem Freund aus Singapur, vom 16. bis 19. November 2024 umgesetzt. Mit Jagdave war ich bei seinem letzten Besuch bereits auf den Spuren eines anderen Bahn-Tipps von Peer Linder unterwegs: Von München ging's am 13. und 14. Februar 2023 auf der Albula- und Berninalinie über die Bernina-Express-Strecke nach Tirano in Norditalien und zurück.
Guten Abend aus Ljubljana,
derzeit ist Jagdave aus Singapur (Herzlichen Dank für einige der Fotos in diesem Reisebericht!) wieder bei mir zu Besuch. Neben Tagesausflügen nach Regensburg und Salzburg hatten wir ein paar Tage in Ljubljana geplant. Die Hauptstadt Sloweniens ist mit dem Zug aus München in rund sechs Stunden gut zu erreichen. Zudem ist die Fahrt mit dem Sparpreis Europa günstig – wir haben für Hin- (2. Klasse) und Rückfahrt (1. Klasse) rund 80,00 Euro pro Person bezahlt.
Um 08:16 Uhr ging’s heute los. Zunächst in der österreichischen ICE-Variante, dem Railjet/RJ in rund 4,5 Stunden bis Villach, und ab dort dann mit einem slowenischen D-Zug in gut 1,5 Stunden bis nach Ljubljana, wo wir pünktlich um 14:32 Uhr ankamen.
Da wir morgen einen Tagesausflug nach Bled machen wollen, haben wir uns am Bahnhof gleich noch nach den Fahrtmöglichkeiten erkundigt. Die schnellste und günstigste Variante ist die Fahrt mit dem Bus. Zu zweit kostet die Hin- und Rückfahrt, die jeweils eine Stunde dauert, knapp acht Euro. Generell wäre zwar auch die Fahrt mit dem Zug beziehungsweise einer Kombination aus Zug und Bus möglich – aber just morgen ist die Strecke gesperrt. Die Fahrt wäre mit 1,5 Stunden nicht nur länger, sondern mit rund 20 bis 25 Euro auch deutlich teurer gewesen.
Zum Urban Boutique Hotel Center konnten wir bequem in rund zehn Minuten zu Fuß gehen. Der Check-In war sehr nett und in wenigen Minuten erledigt. Im Zimmer haben wir kurz unsere Sachen abgestellt und sind dann gleich zu einem ersten Stadtrundgang gestartet. An dessen Ende haben wir den hiesigen Lidl erkundet, die Einkäufe ins Hotel gebracht und sind dann direkt hinter dem Hotel in ein Restaurant mit slowenischer Küche gegangen. Als Vorspeise gab’s eine Hühnerleberpate und als Hauptspeise eine Art Cordon Bleu – hierbei lagen Schinken und Schafskäse obenauf – mit der landestypischen Bratkartoffel, die eher cremig daherkommt und mit knusprigem Schweinefleisch garniert sind.
Gute Nacht!
Guten Abend aus Ljubljana,
nach dem Frühstück sind wir zum Busbahnhof, der direkt am Hauptbahnhof liegt, gelaufen. Beim ersten Bus sind wir gescheitert, da schon zu viele Menschen an der Haltestelle gewartet haben. Dafür waren wir beim nächsten Bus 30 Minuten später um 11:00 Uhr, die ersten in der Reihe. Drum saßen wir auch im Bus ganz vorne und hatten eine schöne Aussicht.
Bled ist ein Luftkurort, der an den Ausläufern der Julischen Alpen, am gleichnamigen Gletschersee liegt. Bleder See – bayerisch ausgesprochen klingt’s wie „blöder See“. ;-) Auf einem Felsen neben dem See liegt die Burg von Bled aus dem 11. Jahrhundert, und auf einer Insel im See liegt die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt.
Nach der Ankunft sind wir für ein kleines Mittagessen zunächst in ein uriges Lokal. Dort haben wir beide eine Rinderbrühe mit Nudeln gegessen und uns noch eine Portion Käseknödel geteilt. Die „Knödel“ waren eine Nudelteigrolle mit dem Käse in den Zwischenräumen – jeweils mit einem ordentlichen Klecks Butterbrösel obenauf.
So gestärkt haben wir uns auf den sechs Kilometer langen Rundweg um den See gemacht. Mit vielen Fotostopps hat das rund 1,5 Stunden gedauert. Auf dem Weg liegt auch slowenische Olympia-Ruderzentrum. In Bled-Mlino gab’s dann eine Kremšnita – die Bleder Cremeschnitte – und einen Kaffee. Die Kremšnita muss 7 x 7 x 7 Zentimeter groß sein. Sie besteht aus einem Blätterteigboden, einer Eiercreme, Schlagsahne und nochmals eine Schicht Blätterteig mit Puderzucker bestreut.
In Bled-Mlino lag direkt neben unserem Lokal eine Bushaltstelle. Und pünktlich nach der Kaffeepause kam auch schon ein Bus um 15:20 Uhr. Bereits dort einzusteigen, erwies sich als sehr gute Entscheidung. Zum einen verlief der kurze Weg von dort nach Bled entlang der Straße, doch viel entscheidender: An der Haltestelle stapelten sich die Menschen bereits – mehr, als in den Bus gepasst hätten. Der Fahrer ließ zudem nur die wenigen einsteigen, die zu bestimmten Orten wollten, die die nachfolgenden Busse nicht anfuhren. Alle, die nach Ljubljana wollten, ließ er nicht in den Bus. Der Grund: Wenn der Bus, wie auf der Hinfahrt, bis auf den letzten Platz voll gewesen wäre, hätte er an alle Folgehaltestellen die Fahrgäste an den Haltestellen stehen lassen müssen. Von unserm Platz, wieder in der ersten Reihe, konnten wir den Sonnenuntergang über den Bergen beobachten.
Wieder in Ljubljana zurück, ging’s für eine Stunde ins Hotel und dann ins nur wenige Meter entfernte Restaurant Šestica. Hier gab’s für Jaddave mit Kartoffeln gefüllte Nudeltaschen in einer Steinpilzsoße mit Wurstecken und für mich ein Rindergulasch mit Polenta – beides sehr gut. Als Nachtisch hatten wir in einem Stehimbiss, den wir gestern entdeckt hatten, einen Milchreiskuchen auf Apfelkuchen.
Gute Nacht!
Guten Abend aus Ljubljana,
heute stand unser Stadtrundgang in Ljubljana auf dem Programm. Auf der Karte habe ich einen Stern gesetzt, wo unser Hotel ist. Von dort waren wir in wenigen Minuten auf dem großen Marktplatz. Aufgrund der Jahreszeit waren allerdings nur wenige Stände besetzt.
Gleich hinter dem Marktplatz geht's hoch zur Burg und den umgebenden Aussichtspunkten auf dem Burgberg, von denen man schöne Ausblicke in alle Himmelsrichtungen hat.
Große Teile der sehr schön hergerichteten Burganlage kann man ohne ein Ticket zu kaufen besichtigen. Die sonst fälligen 12 Euro pro Person haben wir uns drum gespart. Selbst der Souvenirshop ist nett anzuschauen. Für Kinder gibt's ein Märchenbuch mit der Burgratte Friderik als Held, der überall in der Anlage immer wieder auftaucht. Wahrzeichen der Stadt ist der Drache – er ist Teil des Stadtwappens und es gibt eine Drachenbrücke. Er taucht auch sonst überall in der Stadt auf – beispielsweise auf den Wagen der Stadtreinigung. Auch eine Drachenpraline gibt's.
Wieder unten in der Stadt – Jagdave mit dem Schrägaufzug für 3,30 Euro, ich zu Fuß – gab's zunächst eine geräucherte Kochwurst mit einer ganz frischen Semmel sowie Senf und Meerrettich. Danach liefen wir vor dem Rathaus in eine Kundgebung. Ein Polizist erklärte uns den Hintergrund: Die Protestierenden befürchten den schlechten Einfluss auf das Grundwasser durch einen geplanten Tunnelbau. Auffallend war das fast durchweg hohe Alter der Teilnehmer.
Von dort sind wir noch etwas durch die Gassen der Stadt. Wie in Finnland gibt's auch hier Bärenfleisch – vom Gulasch bis zur Salami. Aber Bären müssen hier auch als Werbefigur für alles mögliche herhalten – beispielsweise Schnitzwerk.
Zum Abendessen waren wir beim Mexikaner. Und nun gute Nacht!
Guten Abend aus München!
Unsere Tickets für diese Reise haben wir Anfang September gekauft. Am 28. Oktober wurde die Rückfahrt (15:27 Uhr ab Ljubljana, Umstieg in Villach, 21:41 Uhr an München – ergo 6:05 Stunden Fahrzeit) mit der Begründung "Zug fällt aus" abgesagt. Damit war die Zugbindung unseres Sparpreistickets aufgehoben und wir konnten jede Alternative wählen. Von der Reisezeit lag das Gros allerdings bei neun/zehn Stunden Fahrzeit. Eine von zwei vernünftigen Alternativen war die Abfahrt zur tatsächlich gebuchten Zeit um 15:27 Uhr, vier Umstiegen, Schienenersatzverkehr (Bus) und Ankunft in München um 22:32 Uhr – ergo 7:05 Stunden und damit genau eine Stunde länger, als gebucht. Grund hierfür sind Sanierungsmaßnahmen auf der Tauernstrecke, die gestern begonnen wurden und bis August 2025 andauern. Beim Verkauf der Tickets im September wusste die Deutsche Bahn davon offenbar noch nichts. ;-)
Glücklicherweise haben wir uns gestern jedoch für die zweite gute Alternative entschieden: ab 11:35 Uhr, an 19:06 Uhr. Während der Fahrt bekamen wir in der Bahn-App nämlich die Info, dass bereits der erste Zug bei der Verbindung ab 15:27 Uhr eine Stunde Verspätung hatte – so wären wir erst irgendwann morgen in der Früh in München angekommen.
Unsere Fahrt hingegen verlief völlig reibungslos und bot schöne Ausblicke und Bergpanoramen. Beim zweiten Umstieg in Spital-Millstätter See standen überall Leute in Warnwesten und wiesen den Weg. Direkt am Bahnhofsausgang standen drei Postbusse bereit, die genug Platz für alle Fahrgäste boten. Wir hatten ganz vorne im ersten Bus jeder zwei Plätze. Unser Busfahrer machte sogar eine Begrüßungs- und Verabschiedungsansage und war noch fünf Minuten früher in Bischofshofen, als geplant.
An den verschiedenen Bahnhöfen hingen wieder, wie letzte Woche in Salzburg, lustige bis schwarzhumorige Plakate. In Villach war durch den Aufenthalt von rund 40 Minuten auch Zeit für einen Einkauf bei Billa. Neben dem Schokobananenweihbachtsbaumschmuck, den wir letzten Dienstag in Salzburg fotografiert hatten, entdeckten wir diesmal Baumzierde mit Verwechslungsgefahr ... hicks! ;-)
Gute Nacht!