Nachdem wir 2. Juni 2024 von unserer zweiwöchigen Flusskreuzfahrt "Grand Tour ins Donaudelta" auf der Excellence Empress wieder zurück in München waren, gab's neben Abstechern nach Aachen, Nürnberg und an die Ostsee einiges zu erledigen. Am Nachmittag des 18. Juni buchten wir dann kurzentschlossen einige Hotels, um am 19. Juni zu unserer ersten Alpenüberquerung von Fügen (Österreich) nach Sterzing in Südtirol (Italien) zu starten.
Hallo aus Hochfügen in Österreich!
Heute sind wir zu einer Alpenüberquerung gestartet, die wir schon ein paar Jahre auf dem Schirm haben, aber erst Dienstagnachmittag ganz spontan in einer verkürzten Form mit Hotelbuchungen organisiert haben. Zurück geht's am Sonntag (23. Juni 2024) von unserem Ziel, Sterzing in Südtirol, mit dem Zug nach München.
Zum Thema "Alpenüberquerung" gibt es viele Vorschläge, Berichte und Routen. Von sehr sportlich und eher karg mit Übernachtung auf Berghütten bis zu gemütlich im Pauschalangebot inklusive Gepäcktransport ist alles dabei. Wir haben uns bei unserer selbst organisierten Tour an "Die Alpenüberquerung" orientiert. Da wir nur fünf Tage Zeit haben, lassen wir die ersten drei Etappen einfach weg. Über "Die Alpenüberquerung" gibt es vom Hessischen Rundfunk in der ARD-Mediathek die interessante Dokumentation "Abenteuer Alpenüberquerung - Vom Tegernsee nach Sterzing" (Video verfügbar bis zum 14.12.2025 20:15 Uhr).
Um 07:50 Uhr sind wir vom Ostbahnhof mit dem Zug nach Fügen (Österreich) gefahren. Mit dem Deuschland-Ticket ging's bis Kufstein und dann mit einem Ticket der Österreichischen Bahn (OEBB) weiter nach Jenbach. Von dort fuhren wir mit der Zillertalbahn in einer knappen Viertelstunde bis zur Haltestelle "Fügen-Hart im Zillertal", wo schon ein Shuttlebus wartete und uns kurz nach halb elf vor der Talstation der Spieljoch-Bahn ablieferte. Die erste Stunde, der gut zweieinhalb Stunden Fahrzeit haben wir mit Büroarbeit sinnvoll genutzt. Gegen 11 Uhr saßen wir dann in der Bergbahn hoch zum Spieljoch.
Nachdem wir uns in der Bergstation vorbereitet hatten (Sonnencreme, Wanderstöcke etc.), ging's entlang eines Steigs über die Gartlalm, wo wir unsere Mittagspause eingelegt haben, zum Loassattel. Von dort wanderten wir auf einem vergleichsweise gemütlichen Weg das letzte Stück bis zum Wintersportort Hochfügen, wo wir gegen 17 Uhr ankamen. Hier ist alles auf die Wintersaison ausgerichtet - so sehr, dass teilweise die Weihnachtsdekoration der Einfachheit halber ganzjährig stehen beziehungsweise hängen bleibt. ;-)
Wir übernachten im Hotel Lamark in einem schönen und geräumigen Zimmer mit moderner Einrichtung. Vor dem Abendmenü mit fünf Gängen zum wirklich fairen Halbpensionspreis konnten wir uns im großzügigen Wellnessbereich von unserer ersten Etappe erholen.
Gute Nacht!
Hallo aus Mayrhofen,
Heute sind wir kurz vor zehn Uhr in Hochfügen los.
Die Wanderung führte zunächst auf das Sidanjoch und dann zur Rastkogelhütte. Auf dem Weg trafen wir eine Kreuzotter. Dann ging's entlang eines Bergrückens zum Melchboden an der Zillertaler Höhenstraße. Dort erwischten wir den Linienbus um 14:30 Uhr hinab ins Tal und waren gegen 16 Uhr in Mayrhofen im Scheulinghof und haben unser Zimmer bezogen.
Mit schöner Bergsicht gab's zum Abendessen Burger, Fritten und Rosé auf dem Balkon unseres Zimmers.
Gute Nacht!
Hallo aus St. Jakob im Pfitschtal (S. Giacomo di Val di Vizze) in Südtirol!
Um 10 Uhr haben wir von Mayrhofen den Bus zum Schlegeis Speichersee auf 1.800 Meter Seehöhe genommen. Der Anstieg zum Pfitscherjoch führte über einen schönen Steig - allerdings wurden wir von einem heftigen Regenschauer überrascht. Kurz hinter der italienischen Grenze liegt das Pfitscherjochhaus, mit 2.275 Meter der höchste Punkt des Tages. Dem gegenüber haben wir auf einer Bank unsere Mittagssemmel genossen. Dann ging's zunächst über ein Schneebrett und dann steil und steinig bergab. Am Ende führte der Weg über sanfte Almwiesen und einen Mischwald hinab zum Talboden des Pfitschtals.
Hier übernachten wir in St. Jakob im Dorfwirt, wo 2020 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seinen Urlaub verbrachte.
Nach Abendessen mit Schlutzkrapfen, Kasknödel und Schüttelbrot-Tagliatelle geht's nun bald ins Bett.
Gute Nacht!
Hallo aus Sterzing,
nachdem es gestern am Abend gewittert hat, wurden wir am Morgen bei Sonnenschein und blauem Himmel wach. Nach dem Frühstück ging unsere Wanderung ab kurz nach 10 Uhr weiter durch den Südtiroler Talboden. Nach einer Vesperpause auf einem Bauernhof in Afens ging's weiter über eine kleine Anhöhe bei Flains direkt ins Ortszentrum von Sterzing, wo wir gegen 17 Uhr ankamen.
Vom Bahnhof gingen wir zum Hotel Mondschein. Hier wurde uns im Haupthaus ein Zimmer in der letzten Ecke des Dachgeschosses angeboten, das wirklich nur als Abstellkammer zu bezeichnen ist. Teppichboden und Sofa waren fies fleckig, in den Lampen fehlten teils die Leuchtmittel, der Duschkopf hing locker zur Wand hin runter und als wir das Kleiderschränkchen öffneten, schlug uns ein Geruch entgegen, der an nassen Hund erinnerte. Gerald rief umgehend an der Rezeption an und wir erhielten ein ordentliches Zimmer im Nachbarhaus. Nach diesem unnötig unschönen Start war dann aber alles wunderbar. Wer Wert auf Zimmer mit einem modernen Standard legt, sollte die Superior-Zimmer im neu gestalteten Teil des Haupthauses buchen.
Nach vorzüglicher Pizza und äußerst nettem Service im Restaurant Kolping heißt es nun gute Nacht!
Hallo aus München!
Nach dem Frühstück sind wir durch die Innenstadt von Sterzing, wo sich grad eine Trachtenkapelle vorbereitet, zum Bahnhof gegangen. Kurz nach elf Uhr ging's los. Die rund 20 Minuten entlang der Brennerautobahn fuhren wir mit einem italienischen Zug. Ab dem Bahnhof Brenner ging's dann mit der OEBB bis nach Innsbruck, wo wir zunächst in einen ICE nach Hamburg umstiegen und ab Mittenwald dann weiter mit dem Deutschland-Ticket in einem Regionalexpress fuhren. Die Strecke über Seefeld in Tirol, Mittenwald, Garmisch-Partenkirchen, Murnau, Weilheim (Oberbayern) und Tutzing nach München Hauptbahnhof ist sehr interessant - teils sogar fast schon skurril. So fährt man unter anderem sehr nach an Wander- und Radwegen, Häusern und deren Gärten, Tennisplätzen mit Sprungschanzenpanorama, Bauernhöfen inklusive Misthaufen vorbei - an einer Stelle geht's sogar quer über einen Golfplatz. Gegen 15:30 Uhr waren wir dann in München.
Gute Nacht!