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 Thailand - Bangkok - Talad Noi - 26.02.2023

Ein vergessener Stadtteil mausert sich: Künstler und Influencer erobern Talad Noi!

In den 90er Jahren noch ein Geheimtipp mit abgelegenen Gästehäusern und heruntergekommenen Gassen, ist Talad Noi nun ein angesagtes Viertel: Direkt neben Chinatown am Fluss gelegen punktet es mit Geschichte, Kunst und schönen Ausblicken.

Talad Noi, zu deutsch der "kleine Markt" liegt mitten im historischen Zentrum von Bangkok - über die Charoen Krung, die älteste Straße Bangkoks, ist das Viertel leicht zu erreichen: Entweder mit dem Tuk-Tuk, dem Bus oder bequem mit der U-Bahn. Aber auch das Linienboot, das den Chaopraya-Fluss, tagsüber befährt macht hier Halt. Wir erkunden das Viertel von Süden her und begegnen allerlei Kuriosem: Pinkfarbene Feierwehrautos, Graffitis und Schilder in alle Richtungen.

Unser erster Stopp ist die "Rosenkranzkirche" (Holy Rosary Church), die direkt am Fluss liegt: Die Kirche wurde bereits 1769 von portugiesischen Katholiken geründet, als die frühere Hauptstadt Ayutthaya fiel und man die Regierung ins heutige Bangkok umsiedelte. Das heutige Kirchengebäude wurde 1891–97 im neugotischen errichtet. Leider ist sie fast immer geschlossen - nur zur Messe und bei Feiern werden die großen Türen geöffnet. 

Graffitis säumen von nun an unseren weiteren Weg: Nicht nur hier müssen wir uns daran gewöhnen, dass farbenprächtige Sprühgemälde die Touristenpfade verschönern. Dazwischen authentische Handelshäuser und Krämerläden, Motorräder mogeln sich durch die engsten Gassen und Kaffeehäuser an jeder Ecke: Sie bieten nicht nur guten Eiskaffee (gut bei der Hitze), sondern auch klimatisierte Räume. Wir erreichen schon bald den Rong Kueak Shrine, ein chinesischer Tempel aus dem 19. Jahrhundert. Er liegt direkt am Fluss und seine rote Farbe strahlt auch in der Hitze.

Über eine kleine Brücke gelangen wir zum "Marine Department", der Hafenbehörde. Ein wahrlich geschichtsträchtiger Ort, dessen Höhepunkt im 17. Jahrhundert war, als der  Seehandel mit fremden Nationen blühte. Hier wurde später, am 5. August 1859, der Vertrag zwischen der siamesischen und der britischen Regierung von Kapitän John Bush, einem britischen Seemann, unterzeichnet, der daraufhin zum Generaldirektor des Hafenministeriums ernannt wurde. Auf der oberen Etage des Piers befindet sich eine stehende Buddha-Statue in einem Glaskasten. Außerdem befindet sich hier ein Garten sowie ein kleines Museum mit den Wohnräumen und Hinterlassenschaften früherer Hafendirektoren.

Wir spazieren weiter in Richtung Norden, verlassen mitunter das Flussufer, bleiben aber in seiner Nähe. Skurill mutet das Herrenhaus "So Heng Tai" an: Es ist ein chinesisches Hofhaus aus dem 19. Jahrhundert und eines der letzten verbliebenen traditionellen chinesischen Häuser in Bangkok; vermutlich sogar die älteste private Residenz der Stadt. 2004 wurde in seine Mitte ein Pool gebaut und deshalb fungiert es heute als Tauchschule. Daneben lädt ein schönes Café zum Verweilen ein. Unser Spaziergang endet an der "Riverview Residence" - eines der ältesten Rucksackabsteigen Bangkoks, von dessen Dachterrasse man einen schönen Blick den Fluss entlang hat.

Infobox

Wir haben den Spaziergang im Februar 2023 gemacht. Startpunkt ist die "Holy Rosary Church", die man am einfachsten vom Pier "Si Praya" erreichen kann (anschließend Fußweg in Richtung Norden). Restaurants und Cafés säumen den Weg - da wählt man, was einem gefällt. Die "Riverview Residence" bietet ein (teures) Dachrestaurant und Übernachtung an - buchbar beispielsweise über Booking.com (Bei diesem Link handelt es sich um Werbung.).

Stand: März 2023