Indonesien: Java und Bali vom 07. bis 17.02.2025

Ankunft in Jakarta

Von Bangkok aus geht es vom alten Flughafen Don Mueang am Nachmittag mit der Billigfluggesellschaft AirAsia nach Jakarta, die Flugzeit beträgt rund drei Stunden. Das Ruftaxi fährt mich direkt in das Hotel, dass im Stadtteil Menteng liegt, südlich des Nationaldenkmals Monas. Hier gibt es nicht nur viele Mittelklassehotels, sondern auch noch authentische Strukturen Alt-Jakartas, mit viel Streetfood und kleinen Restaurants. Außerdem ist in Laufnähe sowohl die U-Bahn als auch die S-Bahn leicht zu erreichen.

Besuch der größten Chinatown Indonesiens

Im Gegensatz zu Thailand fängt die Regenzeit hier schon etwas früher an, schließlich sind wir auch südlich des Äquators. Deshalb geht es erst am frühen Nachmittag los in Richtung Kota, wo auch einer der großen Bahnhöfe der Hauptstadt liegt. Zu Fuß weiter ins benachbarte Viertel Glodok, dem Chinatown Jakartas. Ein Spaziergang durch die engen Gässchen führt vorbei an Garküchen, kleinen Läden, Schreinen und Tempeln - sowie der katholischen Fatimakirche.

Am Abend geht es dann ins Vergnügungsviertel Kemang. Ein bei jungen Leuten beliebter Nachtklub ist das Bajawa Flores NTT Kemang, wobei die Party hier schon um 19 Uhr beginnt. Es gibt keinen Alkohol zu trinken, dafür darf geraucht werden. Getrunken werden Kaffeegetränke aus Plastikbechern, gesungen und getanzt wird zu indonesischen Hits, interpretiert von Livebands und DJs. Und wer mag, kann auch selbst ans Mikrophon und die Menge vom eigenen Talent überzeugen!

Weiterfahrt mit dem Schnellzug nach Bandung

Um ins rund 100 Kilometer entfernte Bandung zu kommen, kann man den Bus oder den Zug für die dreistündige Fahrt nehmen. Oder den neuen chinesischen Schnellzug, der nur 30 Minuten unterwegs ist. Die Bahnhöfe liegen jeweils weit außerhalb der beiden Städte und sind nur mit Taxis zu erreichen. Der Schnellzug erreichte auf meiner Fahrt kurzzeitig eine Höchstgeschwindigkeit von 347 km/h.

Ende des 19. Jahrhunderts eröffneten im Zuge der Industrialisierung die ersten Hotels und Cafés und die Stadt erarbeitete sich ihren Ruf als Paris des Ostens. 1920 wurde das Militär-Hauptquartier der Kolonie Niederländisch-Indien von Batavia (heute Jakarta) nach Bandung verlegt. In dieser Zeit entstanden auch die berühmten Art-déco-Gebäude und die Jalan Braga wurde Flaniermeile der Kolonialherren.. Am Sonntag wird die Straße heute für den Verkehr gesperrt und zur Fußgängerzone. Hier reihen sich Cafés, Restaurants, Galerien und Imbissbuden aneinander. Dazwischen wird musiziert und gesungen, gegessen und flaniert.

Ausflug nach Kawah Putih

Kawah Putih, was Weißer Krater bedeutet, liegt in der Nähe von Ciwidey, etwa 50 Kilometer südlich von Bandung. Da die Straßen hier sehr schmal sind, es kaum Markierungen gibt und fast alle Ampeln ausgeschaltet sind, braucht man für diese Strecke fast zwei Stunden.

Vom Parkplatz aus wird man mit orangefarbenen Shuttlebussen rund fünf Kilometer hoch zum Plateau gefahren. Von dort ist es nur noch ein kurzer Fußweg zum See.  Der weitläufige Vulkankrater ist mit surreal türkisfarbenem Wasser gefüllt. Die baumbewachsenen Klippen, die den Krater umgeben, reichen bis auf 2.500 Meter über den Meeresspiegel und bilden eine tolle Kulisse, insbesondere, wenn Wolken aufziehen. Die Höhe bringt hier kühle Temperaturen mit sich, bei unserem Besuch waren es 18 Grad Celsius.

Zugfahrt nach Yogyakarta

Da die Schnellzugstrecke in Bandung endet, geht es mit dem normalen Zug weiter nach Yogyakarta. Die Fahrkarten kann man ganz einfach über das Internet oder am Schalter kaufen, es gibt drei Klassen, wobei die zweite Klasse die angenehmste ist, viel Beinraum und Sitze wie in der Business Class im Flugzeug. Es befindet sich eine Steckdose am Platz, und es gibt einen Speisewagen, wo man Snacks und warme Gerichte kaufen und auch gleich essen kann. Alle Fahrkarten haben automatisch einen zugewiesenen Sitzplatz.

Die Fahrt geht manchmal im Schritttempo und manchmal etwas zügiger, vorbei an immergrünen Landschaften, Reisterrassen und hügeligen Gegenden. Um die Bahnhöfe herum sind die Häuser meistens sehr nahe am Gleis gebaut. Der Zug rollt überpünktlich in Yogyakarta ein. Vom Bahnhof kann ich zu Fuß zum Hotel laufen, das Teil eines Shopping-Zentrums ist.

Kultur und Bildung haben in Yogyakarta schon immer einen wichtigen Platz eingenommen. Hier wurde auch die erste Universität Indonesiens gegründet. Heute ist die Stadt die Kulturhauptstadt des Landes. Yogyakarta ist heute eine Sonderzone, in der der Sultan automatisch die Funktion des sonst einer indonesischen Provinz vorstehenden Gouverneurs innehat. Das Sultanat Yogyakarta ist damit das einzige noch politisch existente Sultanat in der Republik Indonesien. Am Abend ist die Malioboro Straße sehr lebhaft, viele Menschen flanieren oder lassen sich mit den Pferdekutschen durch die Innenstadt fahren.

Prambanan-Tempel

In Yogyakarta gibt es zwei der größten und berühmtesten historischen hinduistischen Tempelanlagen der Welt: Borobodur und Prambanan. Nachdem ich Borobodur bereits vor 30 Jahren einmal besucht habe, entscheide ich mich heute für den Prambanan-Tempel. Vom benachbarten Einkaufszentrum fährt die Buslinie 1A fast direkt bis zum Eingang der Tempelanlage. Ausländer zahlen auch hier ein Vielfaches des Eintrittspreises, es sind rund 25 €.

Der Prambanan-Tempel ist die größte hinduistische Tempelanlage Indonesiens und einer der größten hinduistischen Tempel in Südostasien. Das Hauptgebäude ist 47 Meter hoch und stammt aus dem Jahr 850. In der weitläufigen und gut gepflegten parkähnlichen Anlage gibt es noch drei weitere Anlagen mit historischen Tempelgebäuden, die man bequem zu Fuß erreichen kann.

Weiterfahrt nach Surabaya

Gegen Mittag geht es mit dem Zug weiter nach Surabaya - 325 Kilometer in 4 Stunden. Wieder führt die Strecke durch grüne, weitläufige Landschaften, vorbei an Reisfeldern und mit Blick auf hohe Vulkane. Wir kommen bei strömendem Regen in Surabaya leicht verspätet an.

Hier übernachte ich im Hotel Majapahit, ein historisches Luxushotel, das 1911 als Hotel Oranje eröffnet und von Lucas Martin Sarkies erbaut wurde, der auch das Raffles Hotel in Singapur entworfen hat. Während der japanischen Besatzung änderte das Hotel seinen Namen in Hotel Yamato und wurde als Hauptquartier der japanischen Armee genutzt.

Letzte Zugstrecke ans Inselende

Die vierte und letzte Zugfahrt auf der Reise führt uns von Surabaya bis in den äußersten Osten, nach Banyuwangi. Hier geht übermorgen dann auch unsere Fähre nach Bali los. Diese Zugstrecke ist die schönste von allen, sie führt nicht nur an tiefgrünen Reisfeldern und wieder an hohen Vulkanen vorbei, sondern auch durch mehrere Tunnel in einem gebirgigen Abschnitt.

Am Nachmittag komme ich pünktlich in der Küstenstadt an. Viele Hotels gibt es hier nicht, die meisten nehmen gleich die Fähre auf die Nachbarinsel.

Fahrt zum Schildkrötenstrand

Am Vormittag fahre ich mit dem Taxi in rund zwei Stunden ins circa 60 km entfernte Beteng. Dort checke ich in der einzigen Lodge ein, die in der Gegend verfügbar ist. Ein schöner Ort mit kleinen Bungalows in einem schön angelegten Garten, nur fünf Gehminuten vom menschenleeren Strand entfernt. Die Küste lädt zum Spazieren gehen ein, aber aufgrund der starken Wellen ist schwimmen im Meer nicht möglich.

Am Nachmittag geht es dann mit dem Allrad-Jeep in den Meru Betiri Nationalpark zum Sukamade Turtle Conservation Center. Die wilde Fahrt führt uns über nicht geteerte, holprige Wege, die teilweise tief unter Wasser stehen durch den Regenwald und durch Flüsse. Unterwegs halten wir an an einem Kiesstrand am Zusammenfluss mehrerer Flüsse und machen Picknick.

Gegen 19 Uhr kommen wir im Nationalpark Headquarter an. Dort erwartet uns bereits der Ranger, ich bin der einzige Besucher am heutigen Tag. Kein Wunder - die beschwerliche Fahrt dauert fast drei Stunden und es gibt dort nur einfache Übernachtungsmöglichkeiten.

Der Ranger führt mich durch die Dunkelheit an den 700 Meter entfernten Strand. Sein Kollege hat bereits eine grüne Meeresschildkröte gefunden, die am Strand nach einem Nistplatz zum Ablegen ihrer Eier unterwegs ist. Wir folgen ihr dabei, bis sie wenig später wieder zurück ins Meer krabbelt.

Weiterfahrt nach Bali

Am Morgen geht es mit dem Taxi circa drei Stunden vom Meer zum Fährhafen in Banyuwangi, das Schiff braucht rund eine Stunde hinüber nach Bali - die Hälfte der Zeit bestand aus dem Warten auf einen freien Anlegeplatz. Dann mit dem Bus die 120 Kilometer nach Denpasar - zwar immer am Meer entlang, aber in Schrittgeschwindigkeit - der berühmte Stau auf Bali. Nach fünf Stunden kamen wir endlich im touristischsten Ort ganz Indonesiens an.

Rückreise nach Bangkok

Am Vormittag nutze ich die Zeit und die strandnahe Lage meines Hotels (Zimmer mit Meerblick) für einen kleinen Spaziergang am Meer. Dann geht es zum Flughafen und in rund drei Stunden Flugzeit zurück nach Bangkok.