Unser Ausflug führt uns von Bangkok in die Küstenregionen Samut Prakan (westlicher Teil) und Samut Sakhon. Zu den Höhepunkten zählen die historische Festung Phra Chulachomklao, das Museumsschiff HTMS Maeklong und der im Meer stehende Tempel Wat Khun Samutthrawat. Ergänzt wird die Tour durch den farbenfrohen Wat Sakhla und die Rote Brücke mit Blick auf Mangroven und Meer.
Unsere Reise führt uns zunächst Richtung Süden, hinaus aus der Metropole Bangkok. Über Brücken und breite Ausfallstraßen erreichen wir die westliche Seite der Provinz Samut Prakan. Obwohl diese mit fast 1,4 Millionen Einwohnern auf rund 1.000 Quadratkilometern dicht besiedelt ist, zeigt sich hier am Rand der Stadt ein ganz anderes Bild.
Am Ende der Straße liegt das Phra Chulachomklao Fort, einst eine der modernsten Verteidigungsanlagen Siams. Um 1884 erbaut, sollte die Festung die strategisch wichtige Mündung des Chao-Phraya-Flusses vor feindlichen Schiffen schützen. Massive Kanonenstellungen und alte Befestigungsanlagen zeugen noch heute von der militärischen Bedeutung dieses Ortes.
Gleich neben der Festung liegt die HTMS Maeklong – ein aus Japan stammendes Marineschiff, dessen Kiel 1936 gelegt wurde. Heute ist das ehemalige Flottenmitglied ein Museumsschiff, das wir auf eigene Faust erkunden können – vom Oberdeck bis hinunter in die Mannschaftsräume. Ein beeindruckender Einblick in die maritime Geschichte Thailands.
Ein Höhepunkt unserer Tour ist der Wat Khun Samutthrawat – ein Tempel, der buchstäblich im Meer steht. Küstenerosion und steigende Wasserstände haben weite Teile des angrenzenden Landes verschlungen. Der Tempel liegt heute rund einen Kilometer vom nächsten Dorf entfernt auf einer kleinen Insel mitten im Wasser.
Verbunden ist er mit dem Festland über einen schmalen, betonierten Fußweg. Die Mönche dort leisten seit Jahren große Eigenarbeit, um den Tempel mit Wellenbrechern, Mangrovenpflanzungen und Bambusbarrieren vor dem weiteren Untergang zu schützen.
Ein Rundgang führt uns vorbei an Ordinationshallen und einer imposanten, zehn Meter hohen stehenden Buddha-Statue, die mit beiden Händen das Abhaya-Mudra zeigt – eine Geste des Schutzes, fast so, als wolle sie den Ozean selbst beruhigen. Vom erhöhten Tempelgebäude aus bietet sich uns ein weiter Blick auf die Küste.
Noch vor wenigen Jahren war der Tempel nur per Boot und Tuktuk erreichbar. Inzwischen führt eine neue Straße bis vor den Eingang. Erste Cafés, kleine Restaurants und ein Resort mit Meerblick entstehen bereits.
Weiter geht unsere Fahrt durch flaches Schwemmland, vorbei an Garnelenfarmen, die einst Salzfelder waren. Entlang der Strecke laden einfache Restaurants zu einer Pause mit frischem Meeresfisch und Blick auf Kanäle oder überschwemmte Felder ein.
Im kleinen Dorf Sakhla, nur wenige Gehminuten vom Golf von Thailand entfernt, erwartet uns der Wat Sakhla. Der Tempel mit seinem farbenfrohen Prang im Khmer-Stil neigt sich sichtbar gen Süden – eine Folge der regelmäßigen Überflutungen in dieser tief liegenden Region.
Die Ordinationshalle wurde daher vor einigen Jahren um über einen Meter angehoben. Dabei wurden historische Fundstücke entdeckt, die heute in kleinen, sehr gepflegten Museumshäusern auf dem Tempelgelände ausgestellt sind – darunter ein Gipselefant, unter dem wir uns hindurchducken müssen. Im Obergeschoss eines traditionellen Teakholzhauses ist ein weiteres Museum untergebracht.
Auf unserer Weiterfahrt passieren wir noch die „Rak Thale Bangkhunthian“-Brücke – hier können wir uns Fahrräder oder E-Bikes leihen und ein paar Kilometer über neue Radwege durch den Mangrovenwald bis zum Meer radeln.
Nur wenige Kilometer weiter erreichen wir das Fischerdorf Muban Daeng („Rotes Dorf“) mit seiner 2014 erbauten Holzpromenade. Die „Rote Brücke“, wie sie genannt wird, ist ein etwa 700 Meter langer Steg auf Betonpfeilern, der sich entlang der Küste erstreckt – auf der einen Seite Mangrovenwald, auf der anderen das offene Meer.
Am Eingang befindet sich der Macchanu-Schrein, ein Ort, an dem lokale Fischer um Schutz bitten. Mit dem wachsenden Interesse am Tourismus entstehen hier nach und nach Fischrestaurants, Cafés und Resorts mit Stelzenbungalows und freiem Blick aufs Wasser.
Wenn wir der Brücke bis zum Ende folgen, erreichen wir einen chinesischen Schrein. In den kühleren Monaten dient dieser Küstenabschnitt übrigens auch als Aussichtspunkt zur Delfinbeobachtung.